1.Steuerpolitik: Mehr Netto für Berufstätige – aber zu welchem Preis?
Eines der zentralen Versprechen von Merz betrifft die Entlastung der arbeitenden Mitte. Viele Menschen spüren die hohe Steuerlast deutlich – vor allem im unteren und mittleren Einkommensbereich. Merz plant, die Progression im Einkommensteuertarif zu entschärfen, den Solidaritätszuschlag vollständig abzuschaffen und Überstunden steuerfrei zu stellen. Auch für Rentner:innen, die weiterarbeiten, soll es steuerliche Vorteile geben. Diese Maßnahmen sollen laut CDU nicht nur die Kaufkraft stärken, sondern auch Anreize schaffen, mehr zu arbeiten – ein wichtiger Hebel in Zeiten von Fachkräftemangel.
Doch diese Steuerpläne haben Schattenseiten: Während mittlere Einkommen spürbar entlastet werden, profitieren Geringverdiener:innen wenig. Zudem ist unklar, wie der Staat auf die Einnahmeverluste reagieren wird. Wird an anderer Stelle gekürzt? Werden Sozialleistungen zurückgefahren? Diese Fragen sind noch offen. Für Arbeitnehmer:innen bedeutet das: Wer arbeitet, könnte künftig mehr in der Tasche haben – aber soziale Absicherungen könnten unter Druck geraten, besonders für Menschen in prekären Lebenslagen.
2.Arbeitsmarktpolitik: Weniger Sicherheit, mehr Verantwortung
Kaum ein Thema polarisiert so stark wie das Bürgergeld – und genau hier setzt Merz an. Er spricht von einem „Leistungssystem mit klaren Erwartungen“, das Menschen dazu bringen soll, schneller wieder in Arbeit zu kommen. In der Praxis heißt das: strengere Zumutbarkeitsregeln, mehr Sanktionen und weniger Schonvermögen. Wer Hilfe vom Staat will, soll beweisen, dass er oder sie bereit ist, jede zumutbare Arbeit anzunehmen. Damit möchte die Regierung verhindern, dass Menschen sich zu lange „im System einrichten“, wie Merz es formuliert.
Was auf den ersten Blick nach Effizienz klingt, kann in der Realität problematisch sein. Nicht jede Person ist sofort vermittelbar – sei es aus gesundheitlichen Gründen, fehlender Ausbildung oder familiärer Belastung. Der Druck auf Arbeitslose könnte massiv steigen, ohne dass gleichzeitig passende Stellen oder sinnvolle Weiterbildungen zur Verfügung stehen. Für viele Betroffene bedeutet das vor allem eines: weniger Sicherheit und mehr Stress. Unternehmen könnten zwar kurzfristig von einem wachsenden Arbeitskräfteangebot profitieren – aber zu welchem sozialen Preis?
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3.Migration & Fachkräfte: Zwischen Notwendigkeit und Kontrolle
Deutschland steht vor einer großen demografischen Herausforderung. Ohne Zuwanderung wird es kaum möglich sein, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Dennoch kündigt Merz eine straffere Migrationspolitik an. Wer nach Deutschland kommt, soll sich „zur Leitkultur bekennen“, die Sprache sprechen und möglichst schnell arbeiten. Gleichzeitig wird der Zugang für Geflüchtete und Menschen ohne nachweisbare Qualifikationen deutlich erschwert.
Das wirkt auf den ersten Blick konsequent – immerhin geht es um die Integration in einen ohnehin angespannten Arbeitsmarkt. Doch Fachkräfte lassen sich nicht einfach „bestellen“. Viele von ihnen haben kein perfektes Deutsch und bringen unterschiedliche Bildungsbiografien mit. Wenn die Hürden zu hoch werden, wandern sie einfach in andere Länder weiter – etwa nach Kanada oder in die skandinavischen Staaten. Für den deutschen Arbeitsmarkt könnte das fatale Folgen haben: Der Fachkräftemangel verschärft sich, obwohl politisch eigentlich gegengesteuert werden soll.
4.Investitionspolitik: Hoffnung auf Wachstumsimpulse
Ein eher überraschender Aspekt der Merz-Politik ist seine neue Offenheit für staatliche Investitionen. Lange galt er als Vertreter der „schwarzen Null“. Doch jetzt kündigt er milliardenschwere Programme an – unter anderem für Infrastruktur, Digitalisierung, Bildung und Verteidigung. Diese Maßnahmen sollen die Wirtschaft ankurbeln und gleichzeitig neue Jobs schaffen.
Wenn diese Investitionen tatsächlich gut geplant und umgesetzt werden, könnten sie ein echter Jobmotor sein – vor allem in der Bauwirtschaft, in der Energiebranche und im öffentlichen Dienst. Doch das Risiko besteht darin, dass Gelder versickern, weil Projekte zu langsam anlaufen oder in der Bürokratie stecken bleiben. Außerdem bleibt die Frage der Finanzierung: Ohne Steuererhöhungen oder neue Schulden wird es kaum gehen – was wiederum Konflikte mit der Schuldenbremse und innerhalb der Koalition auslösen könnte.
Fazit: Zwischen wirtschaftlichem Aufbruch und sozialer Spannung
Die Politik von Friedrich Merz verspricht wirtschaftliche Dynamik – vor allem für Unternehmen und gut ausgebildete Erwerbstätige. Wer arbeitet, kann mit mehr Netto rechnen, die Wirtschaft wird unterstützt, und Investitionen sollen das Land modernisieren.
Doch der Preis für diesen Aufbruch könnte hoch sein: Menschen mit geringem Einkommen oder ohne Arbeit müssen mit mehr Druck und weniger Unterstützung rechnen. Der Fachkräftemangel bleibt ungelöst, wenn Zuwanderung zu stark reguliert wird. Und die soziale Balance könnte kippen, wenn finanzielle Entlastungen nicht gerecht verteilt werden.
Für alle, die aktuell nach neuen Perspektiven suchen, ist es umso wichtiger, sich gut beraten zu lassen – sei es beim Berufswechsel, im Umgang mit Behörden oder bei der Jobsuche. swiitcher unterstützt dich dabei mit Know-how, Herz und einem großen Netzwerk. Gemeinsam finden wir deinen Weg – auch in einem sich wandelnden Arbeitsmarkt.
Das swiitcher-Team ist für dich da.
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